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HACCP-Kleidung

4. März 2019

Irgendein Wortkürzel? Nein – nicht irgendein Kürzel! Ausgeschrieben bedeutet HACCP – Hazard Analysis Critical Control Points. Hilft euch jetzt auch nicht viel weiter? Schon klar!

Also jetzt mal wirklich. Beginnen wir von vorne. Bei HACCP handelt es sich um die Gefahrenanalyse und Kontrolle kritischer Punkte. Mit Punkten sind dabei verschiedene Stufen in der lebensmittelverarbeitenden Industrie gemeint. Zum Beispiel bei der Zubereitung, Verarbeitung, Herstellung, Verpackung, Lagerung, Beförderung, Behandlung und dem Verkauf von Lebensmitteln. Hierunter fallen beispielsweise große Fleischereien, kleinere Metzgereien, aber auch Pharmaunternehmen, Abteilungen in Lebensmittelmärkten oder andere Lebensmitteilindustrie-Unternehmen.

Hierzu gibt es ein HACCP-System bzw. eine Verordnung, die bei den oben genannten Schritten in den betroffenen Unternehmen beachtet werden muss. Seit Januar 2006 müssen diese kritischen Kontrollpunkte von allen Betrieben – ob klein oder groß – dokumentiert werden. Dabei fordert das System nicht nur die Dokumentation, sondern auch das Festlegen, Durchführen und Einhalten von angemessenen Sicherheitsmaßnahmen. Also auf gut deutsch: „Wenn das Fleisch verpackt wird, sollte das in einer sauberen und sterilen Umgebung stattfinden und nicht in der Kfz-Werkstatt von nebenan.“ Genau an diesem Punkt kommt dann auch die HACCP-Arbeitskleidung ins Spiel. Habt ihr schon mal Fleischereifachverkäufer im Blaumann an der Metzgertheke stehen sehen? – Nein? – Wir auch nicht!

Also nicht, dass wir den Blaumann nicht schön finden, aber in solchen Branchen ist er einfach nicht erlaubt. Getragen wird in diesen Bereichen Spezialkleidung, die eben den HACCP-Vorschriften entspricht. Natürlich kann man auch hier zwischen Bundhose, Latzhose, Jacke oder Kasack auswählen. Vielfalt muss ja sein!

Speziell für den Part der Bekleidung gibt es eine richtungsweisende Norm: DIN 10524, die zu beachten ist. Die Auswahl der Bekleidung richtet sich, je nach Einsatzbereich – in der Produktion, Verarbeitung oder hinter der Theke – nach bestimmten Risikoklassen. Die Norm unterteilt dabei das Hygienerisiko in drei Klassen: geringes, hohes und höchstes Hygienerisiko.

Im Folgenden eine kurze Erklärung zu den einzelnen Risikoklassen:

Risikoklasse 1: Beim Vorliegen eines geringen Hygienerisikos (Umgang mit nicht leicht verderblichen Lebensmitteln oder Zutaten) darf die Schutzfunktion der Arbeitskleidung bei Lebensmitteln gering sein, wenn diese durch eine entsprechende Verpackung hinreichend geschützt ist, bzw. in einer weiteren Stufe vom Hersteller oder Verbraucher weiterverarbeitet wird.

Risikoklasse 2: Beim Vorliegen eines hohen Hygienerisikos (Umgang mit unverpackten, leicht verderblichen Lebensmitteln und Zutaten) muss die Schutzfunktion hoch sein. Insbesondere dann, wenn die Lebensmittel nicht weiterverarbeitet werden und Mikroorganismen sich darin oder daran vermehren können (z. B. bei der Abgabe unverpackter Lebensmittel).

Risikoklasse 3: Beim Vorliegen des höchsten Hygienerisikos (Umgang mit unverpackten verzehrfähigen, sehr leicht verderblichen Lebensmitteln) muss eine sehr hohe Schutzfunktion sichergestellt sein, da sich im schlimmsten Fall Mikroorganismen einschließlich Krankheitserreger in den Lebensmitteln vermehren können.

So, jetzt hoffen wir natürlich, dass ihr beim nächsten Mal eine ausführliche Definition parat habt, wenn es um HACCP-Kleidung geht! Nein, Spaß! Es ist uns schon klar, dass das Thema dennoch sehr kompliziert ist. Aber keine Sorge: für alle Metzgereien, Fleischereien, Pharmaunternehmen oder sagen wir lieber: für alle unter euch, die mit Lebensmitteln arbeiten, dafür haben wir ja unseren Customer Service, der euch jederzeit beratend zur Seite steht!

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